Fototipps Azoren
Ich war Anfang Juni 2023 auf den Azoren, um genau zu sein auf der Insel São Miguel. Zusammen mit fünf anderen jungen Leuten, haben wir die Insel 8 Tage erkundet. Auf der Hinreise hatte ich noch einen Stop in Lissabon gemacht, um auch die Chance zu haben dort zu fotografieren. In diesem Beitrag schildere ich meine Erfahrungen mit der Kamera und Drohne und wichtige Dinge die du beachten solltest.
Was habe ich eingepackt?
Da die Reise unweigerlich nur per Flugzeug möglich ist und ich auch nicht mein ganzes Equipment tragen wollte, habe ich mich auf folgendes beschränkt:
- Fotorucksack evoc CP26L (Regenhaube und ein 70/200 passt rein)
- Nikon Z6 Mark 2
- Nikon Nikkor Z 24-120mm f4 S (damit habe ich die meisten Bilder gemacht)
- Nikon Nikkor Z 14-30mm 1:4,0 S
- Nikon Nikkor Z 70-200mm f2,8 VR S ( nur für Whale Watching)
- B+W ND 1,8 MRC nano MASTER 82mm (ND Filter für Langzeitbelichtungen.)
- B+W POLFILTER HIGH TRANSMISSON MASTER 82mm
- DJI Mini 3 Pro + Smart Controller + Fly More Set
- Freewell Bright Day ND/PL, CPL Filters 6Pack Compatible with Mini 3 Pro/Mini 3
- INSTA360 ONE RS Twin Edition Stativ Rollei CT-5C – CARBON STATIV
- Aufsteckblitz (für die Bilder im Wohnhaus)
Mobilität auf der Insel
Wenn man sein Gepäck am Flughafen abgeholt hat und den Flughafen verlassen möchte, rennt man unweigerlich an dutzenden Schaltern von Autovermietungen vorbei. Nicht ohne Grund, auf São Miguel ist man am besten mit dem Auto unterwegs. Wir hatten uns direkt am Flughafen zwei Kleinwagen (Ford Fiesta und Renault Clio) abgeholt. Von großen Autos kann man nur abraten, da die Straßen in Ponta Delgada nicht für diese Autos gebaut wurden, vergleichbar mit dem alten Elbtunnel in Hamburg. Macht umbedingt Fotos/Videos bei der Abholung des Wagens, man sieht kaum Autos auf der Insel ohne Katzer, besonders die Felgen sind schnell ramponiert. Aktuelle Kleinwagen haben häufig kein Navi, unterstützen dafür allerdings Apple Car Play oder Google Maps bei verbundenen Smartphone (Bluthooth oder USB). An vielen der Spots sind Parkplätze und trotz zwei Autos, waren immer genug frei.
Wohnen auf der Insel
Wir hatten als Wohnhaus eine Villa, auf dem Gelände einer ehemaligen Orangenplantage. Von diesen Villen gibt es recht viele und in einer Gruppe kann man diese auch relativ kostengünstig mieten. Da wir selbst gekocht haben, haben wir regelmäßig eingekauft im Supermarkt. Obst und Gemüse gibt es frisch auf Märkten in der Stadt.
Fotografieren während der Wanderungen
São Miguel kann man auf Wanderungen wunderbar entdecken. Wir sind insgesamt 3 Touren zwischen jeweils 4 und 12 Kilometer gewandert. Für diese Touren, ist das Nikon Nikkor Z 24-120mm f4 S perfekt. Circa 80 Prozent meiner Bilder habe ich mit dem Objektiv gemacht. Das Objektiv deckt einen großen Brennweitenbereich ab und erspart einem den Wechsel vom Objektiv, was bei dem Wetter auf den Azoren sich gerne mal als schwierig gestaltet, bei Wind und Regen. Euer Fotorucksack, sollte deshalb auch eine Regenhaube haben. War auf der Tour auch ein Highlight, wie einer der Kraterseen, hatte ich auch das Nikon Nikkor Z 14-30mm 1:4,0 S und mein Stativ eingepackt.
Panoramen mit Stativ
Von den Seen und im Hafen von Vila Franca do Campo habe ich mit dem Nikon Nikkor Z 14-30mm 1:4,0 S fotografiert. Ich habe den ND-Filter verwendet, um die Belichtungszeit auf 5-20 Sekunden verlängern zu können, um das Meerwasser vor den Klippen schön glatt zu bekommen. ISO 100 und Blende 8. Bei den Seen habe ich mit den CPL Filter die Reflexion des Sees entfernt.
Botanischer Garten und Thermalbad
Auf der Insel gibt es einen sehr schönen botanischen Garten, den Terra-Nostra-Park. Wichtig wenn ihr schwimmen geht, nimmt Badekleidung die sich ruhig verfärben kann. Das Eisen im Wasser bekommt ihr aus der Kleidung nicht mehr raus. Fotografieren ist im Botanischen Garten kein Problem. Ob man das Thermalbad fotografieren möchte, muss jeder für sich selbst wissen. Kleiner Tipp: Im angrenzenden Hotel könnt ihr auch als Gast ins Restaurant. Wenn ihr dort großzügig speist und trinkt, könnt ihr nach Freikarten für den Park fragen. In dem Restaurant gibt es auch den Schwefeleintopf „Cozido das Furnas“.
Kajaktour und Canyoning
Beides kann man auf den Azoren sehr gut machen. Eine Kajaktour auf den Ozean ist schon was besonderes! Ich habe hier die INSTA360 ONE RS mit dem 360° Objektiv verwendet. Im Kajak, habe ich den Brustgurt verwendet, im Canyon empfehle ich die Kamera am Helm zu befestigen. Die Kamera funktioniert bei Tageslicht sehr gut, wenn es dunkler wird, werden die Aufnahmen schnell unscharf.
Abenteuer Whale Watching
Mein ursprünglicher Traum war es mit der Drohne, von oben Wale zu filmen. Ja es sollte ein Traum bleiben. Im Hafen von Ponta Delgada könnt ihr Touren zu den Meeresbewohnern buchen. Die Tourguides versprechen euch 3 verschiedene Tierarten zu sehen (wir haben 3 verschiedene Arten Delphine gesehen), sollte das nicht klappen bekommt ihr einen Gutschein. Wale sieht man laut Skipper zu 50%. Ihr könnt zwischen unterschiedlichen Booten wählen. Ich empfehle euch ein Speedboat zu nehmen. Die Fahrt ist zwar nicht gerade komfortabel, aber ihr kommt deutlich dichter an die Tiere dran. Außerdem tauchen die Tiere gerne mal unter, wenn die großen Passagierschiffe kommen. Die Frage nach dem Objektiv, lässt sich mit der Frage beantworten: Was möchtest du Fotografieren? Bei Delphinen reicht ein Standardzoom. Hier seit ihr meistens mit 70 mm bis 120 mm optimal ausgerüstet. Belichtungszeit empfehle ich 1/1000 oder kleinere Werte. Blendenwerte hatte ich 5.6 bis 8 verwendet. Für Wale habe ich den Tipp bekommen höhere Brennweiten zu verwenden (200mm – 400mm), da die Boote zu den Tieren einen Sicherheitsabstand von 150 m einhalten. Ihr bekommt auf Wunsch Regenoveralls, bevor es auf das Speedboat geht, welche ich euch wärmstens empfehle. Ihr werdet nass und es ist windig. Klebe den Blitzschuh deiner Kamera ab. Trotz Blitzschuh habt ihr sonst Salz an den Kontakten vom Blitz und das wollt ihr nicht. Versucht einen Außensitzplatz im hinteren Drittel des Bootes zu bekommen, hier ist das Boot ruhiger und es spritzt weniger. Mache viele Bilder, pro Sekunde 10 oder mehr mit der Serienaufnahme. Das Boot bewegt sich, die Delphine tauchen plötzlich auf und ab, Einzelbilder sind Glücksspiel.
Fliegen mit der Drohne
Ich hatte die DJI Mini 3 Pro mit für Luftaufnahmen. Die Drohne und die Flüge hatte ich im Vorweg auf dem Portal der portugiesischen Luftfahrtaufsicht eingetragen, wobei man alle Inselbereiche bis auf Ponta Delgada mit einer Buchung komplett buchen kann. Ich empfehle sich rechtzeitig anzumelden, da ihr euch per Brief oder signierter E-Mail im Vorweg authentifizieren müsst und ihr pro Tag nur 3 Buchungen im Portal hinterlegen könnt. Die Buchungen werden relativ kurz vor dem gebuchten Zeitfenster im Portal genehmigt oder abgelehnt. Plane auch mal ein, das ihr Aufgrund schlechten Wetter nicht fliegen könnt. Aktuelle Regulierungen und Infos findest du in der App Von Na Boa. Wenn man über Wasser fliegen möchte, muss man dies bei der portugiesische Marine Autoridade Marítima Nacional (AMN) beantragen. Ebenfalls bei Flügen über Naturschutzgebieten, dort ist der Ansprechpartner die Naturschutzbehörde (ICNF). Ich habe mich mich bei meinen Buchungen an der Website drone-zone orientiert.
Koordinaten
Folgende Punkte hatte ich reserviert, die Koordinaten bekommt man z. B. über Google Maps
- 37.769671, -25.624010 Monte da Erva Moura, kleiner See im Süden
- 37.8547031, -25.775211 Miradouro do Cerrado das Freiras (See)
- 37.7062023, -25.443697 Ilhéu de Vila Franca do Campo Kajaktour
- 37.879890, -25.776420 Lake Lodge Lagoa Azul (See groß Norden)
- 37.83926264459533, -25.794899743579254 Miradouro da Vista do Rei (See Lagoa Verde)
- 37.82436057305001, -25.462438914638472 Miradouro de Santa Iria (Klippen)
- 37.815654868436724, -25.552474475901462 Fotoshooting Praia do Areal de Santa Bárbara
- 38.71362186372814, -9.139285198191498 Lissabon Praça Dom Pedro IV
Filmen mit der Drohne
Für flüssige Aufnahmen, rate ich dir zu ND-Filtern. So kann die Belichtungszeit einfach erhöht werden, bei Drohnen mit fester Blende. Bei 30 Bilder pro Sekunde, sollte eine Belichtungszeit von einer 1/60 Sekunde eingestellt sein. Ich habe meistens den ND32-Filter oder ND16-Filter verwendet. Bei den Seen und Bergen gibt es viele Möglichkeiten für spektakuläre Aufnahmen. Der Übergang von Wasser zu Klippen ist ebenfalls spannend zu filmen. Besonders herausfordernd fand ich die Teeplantage. Hier kann man sich kreativ austoben um diese Landschaft mit der Drohne festzuhalten. Das Fly More Kit von DJI lohnt sich sich, da ihr mit einen Akku nicht über den Tag kommt.
Disclaimer
Alle meine Reisetipps beruhen auf persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen, ich gebe ausdrücklich keine Haftung und Gewährleistung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen oder Aktualität, noch Garantien auf gutes Wetter!
